Vorbei sind die Zeiten, in denen sich die ganze Familie zu Thomas Gottschalk um das Radio versammelt hat. Die Älteren erinnern sich noch daran zurück, doch die meisten jungen Menschen hören kaum noch Radio. Das wirft zunehmend die Frage auf, ob traditionelles Radio noch eine Zukunft hat?
Weg mit der Welle und rein ins Digitale
Viele Fachleute aus der Medienbranche prophezeien schon lange, dass die Zukunft des Radios in der Digitalwelt liegt. Spätestens in 10 Jahren soll digitaler Rundfunk in Europa der Standard sein, plant Brüssel. Das bedeutet auch ein großes Wachstum an neuen Sendern, breiteres Programm und neue Zielgruppen. Auch das Empfangsdatum ändert sich, weg vom Radiogerät und hin zu Handy und Internet. Künftig soll Radio zum Großteil über Livestreams im World Wide Web verteilt und konsumiert werden. Zu diesen Themen haben sich in Deutschland Vertreter der verschiedenen Radiosendern getroffen und sich über die damit verbundenen Neuerungen, Änderungen und Kosten auseinander gesetzt. Ein großes Problem dabei: Radio ist in der heutigen Zeit mit Multitasking ein Ideales Konzept mit altbackenem Image.
Ein neues Image muss her, wenn Radio bleiben will
Das veraltete Image muss sich ändern, da sind sich alle einig. Mit den neuen technischen Möglichkeiten und den neuen Konsumenten müssen auch neue Inhalte und Ideen Einzug halten. Die Marke „Radio“ muss als modern und trendy etabliert werden, so hieß es schon vor 10 Jahren auf der Medienmesse München. Radio habe kein Contentproblem, sondern ein Imageproblem. Fakt ist: dieses Problem wird dadurch gesteigert, dass viele Nutzer Radio immer noch mit der Generation Ihrer Eltern assoziieren.
Erfolge zeigen, wo die Zukunft des Radio liegen könnte
Diese guten Vorsätze hatten eine Dekade Zeit, um in die Tat umgesetzt zu werden und im Jahr 2018 erlebt das Radio eine Renaissance. Kleinere Nischensender haben sich aufgeschwungen und bringen dem Radio genau den modernen Klang, den die junge Zuschauerschaft vergebens gesucht hat und bieten Alternativen zum altbackenen Programm der Großen. Während die alten Dampfer unter den Sendern tatsächlich immer noch den Anschluss zu verlieren scheinen, können diese Nischensender durch eine Kombination aus klassischem Radio, Internet und einer zeitgemäßen Verbindung der beiden Medien junge Zuhörer gewinnen. NDR Info ist beispielsweise einer dieser Sender. Das Programm hebt sich ab und bietet Nachrichten im 15 Minuten Takt, Jazz und Hörspiele. Ab 22 Uhr gibt es dann hier keine Nachrichten mehr, sondern nur noch Musik. Der Grund, man wolle dem Zuschauer mehr Vielfalt bieten, lockt an und funktioniert.
Die Zukunft des Radio: Digital, Vielfältig und modern
Zwar wird niemand in allzu naher Zukunft die UKW Wellen abschalten, doch es ist klar: will sich das Radio erhalten, bleibt der Umschwung ins Digitale nicht aus. Auch wollen die jungen Zuhörer vor allem eines: Vielfalt und Abwechslung. Das ist gut für zahlreiche Nischensender, die nun Ihre Chance bekommen und bereitet den Großen immer noch einiges Kopfzerbrechen.