Das Radio bzw. der Hörfunk erfreut sich großer Beliebtheit in Deutschland. Da das Radio vor dem Fernsehen existierte, kann man natürlich auf eine längere Geschichte an Sportübertragungen zurückblicken als das Fernsehen. Bereits am 28. Juni 1925 fand eine der ersten Live-Sportübertragung im deutschen Radio statt. Es handelte sich um die Übertragung einer Ruderregatta auf dem Main von dem Frankfurter Rundfunksender. Da diese erste Übertragung so großen Zuspruch erhielt, entwickelte sich das Sportprogramm vieler Radiosender rasant weiter. Live-Sportübertragungen wurden immer beliebter. Da das Fernsehen noch in den Sternen stand, galt die Zeitung als bis dato einziges Medium zur Verbreitung von Sportinformationen. Zeitungen setzten allerdings voraus, dass die Sportinteressierten des Lesens mächtig waren. Zudem hatte nicht jeder Haushalt die Möglichkeit, regelmäßig Zeitschriften zu kaufen. Ein Radio jedoch besaß beinahe jeder Haushalt. Natürlich hatte das Radio den Vorteil, die Emotionen direkt übertragen zu können und pünktliche Informationen wie für die casino adventskalender der Adventszeit zu Weihnachten schnell auszutauschen. Das Radio lief teilweise den ganzen Tag. Zeitschriften informierten pragmatisch erst nach den jeweiligen Ereignissen. Das direkte Dabeisein war das, was die Menschen von Anfang an faszinierte.
Die Olympischen Spiele
Erstmals fand eine Direktübertragung der Olympischen Spiele im Jahre 1924 statt. Die Spiele wurden damals in Paris ausgetragen. Man befürchtete damals, dass die Übertragung im Radio dazu führen könnte, dass weniger Eintrittskarten verkauft werden würde. Denn weshalb sollte man Geld ausgeben, wenn man am Radio alles live mitverfolgen kann? Daher wurden der Übertragung anfänglich viele Steine in den Weg gelegt. Entgegen der Befürchtungen erfreuten sich die Olympischen Spiele zunehmenden Interesses in der Bevölkerung. Demzufolge machte die Übertragung dieses Sportereignisses einen großen Entwicklungssprung. Im Jahre 1936 bereits wurden die Olympischen Spiele in Berlin in 50 Sprachen für 2500 Sendungen übertragen.
Das Wunder von Bern
Am 4. Juli 1954 erreichten Live-Übertragungen im Radio einen ersten Höhepunkt. Millionen von Menschen verfolgten vor ihren Rundfunkgeräten die Live-Übertragung des Fußballmatches Deutschland gegen Ungarn während der Fußballweltmeisterschaft in der Schweiz. 60 000 Zuschauer waren im Stadion dabei. Eine fantastische, akustische Hintergrundkulisse. Dem Reporter Herbert Zimmermann gelang es mit seiner Moderation, diese Millionen von Zuhörern zu erreichen, zu begeistern und ihnen das Gefühl zu geben, direkt am Spielfeldrand zu sitzen. Das Radio hat gegenüber dem Fernsehen den eindeutigen Vorteil, dass es auch unterwegs genutzt werden kann. Der Höhepunkt eines jeden Fußballspiels ist die Schlusskonferenz in den letzten Minuten. Hier entscheidet sich meist das Spiel. Radio-Live-Überragungen sind stets kostenfrei empfangbar.
Cassius Clay wird Box-Weltmeister
Am 25.02.1965 fand eines der größten, weil überraschendsten Sportereignisse live im Radio statt. Cassius Clay – später bekannt als Muhammed Ali – wird Weltmeister im Boxen durch einen Sieg über Sonny Liston. Dieser war zur damaligen Zeit der unbeliebteste Box-Weltmeister aller Zeiten. 180 Millionen Menschen verfolgten den Boxkampf in den Medien – ein Großteil davon im Radio. Clay hatte anfänglich alle Sympathien auf seiner Seite. Durch diese Übertragung erreichte der Name Cassius Clay beinahe jedes Wohnzimmer Amerikas und auch viele im Rest der Welt. Dies schlug jedoch ins Negative, als sich Clay in Muhammed Ali um nannte, zum Islam konvertierte und den Kriegsdienst verweigerte. Eine große politische Debatte trat zutage, welche es ohne die weit verbreitete Radio-Übertragung des Kampfes so nicht stattgefunden hätte.